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USA  -- Canada  2008     Reisebericht

 

 

 

Hallo wir ( Gertraud und Fritz) sind wieder unterwegs.  Wer möchte kann uns begleiten. Wir werden versuchen jede Woche einen kurzen Bericht zu schreiben, über die Eindrücke und das hautnah Erlebte, auf unserem weiten Weg von Denver in Colorado, bis wieder zu Hause.

So, nach einem wieder einmal langen Flug von 10,5 Std. , machten wir auf dem Flugfeld einen kurzen Touchtown  und flogen dann noch mal eine Ehrenrunde über Denver.

Dem Lufthansa-Piloten war die Landebahn zu kurz, sagte er, um dann beim zweiten Anflug  sicher zu landen. Es gab gewaltige Aufwinde und Turbulenzen beim Landeanflug, das zeigte uns schon die zu erwartenden Temperaturen.

Nach einem ungewöhnlich langen Interview beim Immigration-Officer, der wollte alles genau wissen,  warum,  wieso schon wieder  und wohin denn,  warum kein Rental-Car und hast du überhaupt ein Rückflug-Ticket?,  erst als wir ihm sagten das ein Freund auf uns wartet, lies er uns endlich in das gelobte Land der Armen, Weltbeherrschenden, vier-Dollar zahlenden (pro Gallon = vier Liter Benzin ) WELTMACHT.

Das die WM arm ist sollten wir bald zu spüren bekommen und des öfteren in den nächsten Tagen zu hören bekommen.

So nun schnell die Koffer und dann nix wie raus hier. Nach einer kurzen Frage an einen dunklen Glaubensbruder, wo es denn zu denn Shuttle`’s geht?, und schon bekommen wir einen kräftigen 40 Grad heißen Schwall ins Gesicht geblasen.

Der Shuttle-Driver  wollte von mir 55 $ für die Fahrt nach Brighton zu unserem Womo, ich sagte OK und schon saßen wir drinn. Doch er überlegte es sich anders und sagte ich solle zu einem Kollegen. Der wollte ebenfalls 55$, sodann schnell schweißgebadet ins andere Shuttle, doch als wir saßen sagte er , er will nun 65$. Meine tropfenden Augen wurden nun ziemlich groß und ich fragte ihn ob ich mal kurz telefonieren kann mit seinem Cellphon. Nach einem kurzen Gespräch mit Dave dem Storage-Besitzer, holte der uns für 40$ vom Airport ab.   Der arme Driver.

Im Storage angekommen, sahen wir das das Cover (Überzieher) von unserem Womo total zerrissen war, aber sonst sah es noch gut erhalten aus, das Womo. Dave versorgte uns noch mit einem Batterieladegerät, Strom und sperrte sogar ein leerstehendes Haus auf, damit wir Wasser haben und zur Toilette gehen konnten. Das Womo bekam ich nach ca. 2Std. zum laufen, damit wir noch zum Walmart fahren konnten, um das nötigste Einzukaufen. Aber am nächsten Tag war klar das sämtliche Batterien kaputt waren, denn sie wollten keinen Strom mehr behalten. Nach dem Batteriekauf im nächstgelegenen AUTO-ZONE, ging es nun los nach „Estes Park“ im „Rocky Mountains Nat.Park“, um erst mal unseren Bekannten den „Conräd“ zu besuchen und danach auf den Mary-Lake Campground. Am nächsten Tag den 16.09. fuhren wir mit dem Motobike die alte unbefestigte River-Fall Road, im T-Shirt, durch ein wunderschönes Tal, hinauf zu dem 3900m hoch gelegenen Visitor-Center. Von dort machten wir noch eine ca. 1 Std. Wanderung auf dem nächstgelegenen 4000er. Die Sonne brannte den ganzen Tag auf uns hernieder, genau wie vor zwei Jahren. Damals holten wir uns ebenfalls einen gewaltigen Sonnenbrand, der uns Kopfschmerzen einbrachte. Aber, mancher lernts nie.

Nach einem Abendessen mit Conräd fielen wir total erschöpft in unser Bett.

Am nächsten Tag ging es nun auf Richtung Norden, auf der I 25 nach Wyoming, an Cheyenne vorbei bis Buffalo, von da weiter auf der I 90, durch ganz Wyoming bis kurz vor Montana, nach Ranchester. Dort fanden wir den schönen, ruhig gelegenen State Park „Connor Battlefield Hist. Site“.

(Ich versuche die Wegbeschreibung etwas genauer anzugeben, weil vielleicht der ein oder andere unsere Route auf der Karte, besser auf Google-Earth oder Google-Map, verfolgen möchte)

Nicht weit von hier bei Dayton haben wir vor zwei Jahren in einem einsamen Tal schon einmal übernachtet. Am folgenden Tag ging es nach Montana, weiter auf der

I 90 bis zum berühmten „Little Bighorn“. Ich dachte hier halten wir mal kurz um das Nat. Denkmal für General Custer zu besichtigen, doch weit gefehlt.

Dieses Battlefield (Schlachtfeld) war unglaublich interessant beschrieben und ausgeschildert, so dass wir schnell unser Bike heraus holten um das Schlachtfeld von hinten bis vorne zu besichtigen. Anhand einer Beschreibung und Hinweistafeln mit eindrucksvoller Bebilderung und Malereien, wurde einem jeder einzelne Kriegszug der Armee und der Indianer erläutert.  Die Indianer hatten ein riesiges Lager mit ca. 7000 Bewohnern, davon ca. 2000 Krieger, aufgeschlagen.  Die Armee von Custer bestand ca. aus 600 Soldaten und wurde in drei Kompanien aufgeteilt, die von den Indianern nach und nach aufgerieben oder vertrieben wurden. Auf dem berühmten Hügel fiel General Custer mit seinen Brüdern und seinen getreuesten Soldaten.

An diesem Nat. Monument war ein Andrang wie wir in selten erlebten, an den vielleicht 30 Nat. Monumenten die wir bereits sahen.

Und weiter ging die Fahrt auf der I 90, jetzt Richtung Westen, an Billings und Bozemann vorbei bis Three Forks.

Dort fanden wir wieder einen sehr ruhig gelegenen State Park „Missouri Headwater“ am Missouri River. Von da geht’s am nächsten Morgen nach Norden auf der 287 bis nach Helena, wo wir wieder mal den WalMart ( Gummibrot etc.) leer kauften, um dann auf der I 15 durch ein traumhaftes Tal dem Missouri River entlang, bis nach Great Falls zu kommen. Hier besuchten wir das „Lewis & Clark National Historic Trail Interpretive Center“. Diese beiden Jungs, Lewis und Clark durchquerten das Land von Ost nach West, hauptsächlich auf Flüssen. Gab es keinen schiffbaren Fluß, so zogen sie ihre Boote meilenweit übers Land. Die Erlebnisse, wie Begegnungen mit Indianern oder Grizzly`s wurden hier eindrucksvoll dargestellt. Danach gings weiter nach Norden auf der I 15 bis nach Shelby. Von da Richtung Westen auf der 2, über Cut Banks und Browning, streat- ahead in den „Glacier Nat. Park“, zu einem einsam gelegenen, primitiv Campground. So gerade noch bekamen wir einen Platz, von den ca. 12. Denn allgemein heißt es, das in der Hochsaison, im Glacier Park, man frühzeitig sich einen Platz reservieren oder schon vormittags kommen sollte. Hier campen nur junge Amis in Zelten, denn die Zufahrt ist nur für RV´s bis 25 Fuß, unseres ist 24 Fuß ca., oder nicht?  Na auf jeden Fall waren wir wieder die Attraktion auf dem Platz, mit unserem Truck. Nach einem ausgiebigen und festen Schlaf begannen wir am nächsten Morgen eine kleine Wanderung zu einem See. Es ging durch schönen Wald, über mit Blumen übersäten Waldlichtungen, einem Bilderbuch River entlang. Unser strammer Marsch führte uns nach ca. 3 Std. zu dem Grizzly Lake mit einem tollem Wasserfall. Leider waren wir beide, jetzt schon ziemlich groggy, aber wir mussten wieder zurück. Die Sonne brannte unbarmherzig und das stetige auf und ab machte uns arg zu schaffen. Die Füße brannten wie Whisky, die Knochen schmerzten von der kleinen Zehe bis zum Steigbügelchen und unsere Wasserflasche war schon lange leer. Wir überholten zwar noch zwei Amis, die ebenfalls am Zahnfleisch gingen, waren aber heilfroh als endlich unser Womo in Sichtweite kam. Wieder unterschätzten wir die enorme Kraft der Sonne hier oben und so blieb uns diese Wanderung drei Tage in den Knochen stecken.

Dann fuhren wir noch am gleichen Tag in einen besseren Campground des Glacier Park`s und genossen eine schon lange überfällige Dusche, grillten Steak`s und Würstchen und ließen das Lagerfeuer, bei einigen Dosen Coors Light, lodern.

Anders als erwartet fand jedoch keiner einen Schlaf, denn die Wanderung ließ unsere Glieder schmerzen.

Am nächsten Tag wollten wir keinen Meter laufen und so fuhren wir mit unserem Motobike die „Going-to-the-Sun Road“. Eine grandiose Ost-West Passage über und durch den Glacier-Park. Im Prospekt steht : “The Going-to-the-Sun Road is one the world`s most spectacular highways”.  Typisch Amis, die Welt besteht nur aus Amerika. Solche Pass-Straßen gibt’s in Österreich und in der Schweiz on mass. Der Name Glacier-Park: es gibt gerade einen kümmerlichen Glacier zu sehen, in der Schweiz dagegen viele und weesentlich größere;  Noch.

Aber was zählt ist, AMERIKA.

Was hier spectaculäry ist, sind die Menschenmassen und Autoschlangen.

Trotzdem, die Größe der Parks ist beeindruckend. Die trotzdem noch vorhandene unberührte Natur die man hautnah erleben kann, durch Wanderungen in den Parks, nicht weit von den Straßen und direkt an den Straßen stehende Rehe, Hirsche, weise Bighorn-Ship`s und wenn du Pech hast Grizzly Bears. Die immer wieder sichtbaren Warnschilder und das ständige Ansprechen der Rancher, man soll alles Food Nachts wegräumen und in den stählernen Food-Storage einsperren, gibt einem doch eine gewisse Unsicherheit. Man will es nicht glauben das es hier Bären geben soll.

 

 

 

 

 

 

 

geschrieben am Montag den 21.07.08  abends 18 Uhr

 

Dieser lange Bericht kam nur zustande weil ich bisher unfähig war zu schreiben wegen Hitze, Stress, Wanderung, Kaputt sein, zu viel Sonne, Faulheit, keine Zeit und keine Lust haben. 

Wer weiß wie das weitergeht. Jetzt muß ich schon wieder Lagerfeuer schüren, dann Essen, dann Bier trinken, dann müd sein, dann schlafen.

 

(Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt von unseren USA Canada Reisen.)