Schotter   in den     Pyrenäen

14 Tage in den Pyrenäen. 


Eigentlich wollte ich schon Mitte Juni alleine fahren, aber zu viel Arbeit zu Hause hielt mich ab.  So entschließe ich mich, mit Eva, die im Juli 14 Tage Urlaub bekam zu fahren.

Da die Anreise schon mindestens 3 Tage in Anspruch nimmt, wenn man mit dem Bike fährt, beschließen wir die Motorräder in den Sprinter zu packen um möglichst schnell nach Spanien zu kommen.   Trotzdem brauchen wir zwei Tage.

Am Donnerstag den 14.07. morgens gehts los, der Sprinter ist vollgepackt mit Proviant, Bier, Zelt, Klamotten, der Transalp und der XT.  In Deutschland noch auf der Autobahn, wird in Frankreich nur Landstraße benutzt, weil die Autobahngebühr doch etwas teuer ist. Am ersten Tag kommen wir bis Gervans, das ist ca. 100km südlich von Lyon, (GPS N 45°06`32" / O 04°49`49") auf einem Wohnmobilstellplatz an. Abseits von der Hauptstraße in dem kleinen Dorf Gervans liegt der ruhige Platz "Place des Amandiers". Dort schlägt Eva ihr kleines Zelt auf einem Schotterstreifen auf und ich übernachte im komfortablen Bett des Sprinters. Zwei norddeutsche und ein paar französische Wohnmobile übernachten ebenfalls dort. Wir verbrachten hier eine sehr ruhige angenehme Nacht ohne jegliche Störung.

 

 Wohnmobilstellplatz in Gervan, nicht schön aber kostenlos und absolut ruhig.

 Und es gab Schotter.  loll

Freitag den 15.07.2011

Nach einer frischen Nacht starten wir schon ziemlich früh um heute bis an die spanische Küste zu kommen. Wir kommen durch schöne südfranzösische Landschaften, die wir auf kleinen Straßen durchfahren. Etwa bei Narbonne fuhren wir dann doch noch auf die franz. Autobahn um schneller voran zu kommen. Für ca. 30 km bezahlten wir dafür auch schnell ein paar Euros. Vor Figueres in Spanien ging es dann in Richtung Küste nach Roses. Hier waren wir mitten im Touristenpulk gelandet. Ich suchte einen kleinen einfachen Campingplatz, aber das war aussichtslos. Scheinbar gibt es hier nur diese riesigen Plätze mit allem drumherum was ich gar nicht gebrauchen kann. Geschrei, Menschenmengen, Kinder, Rummel, Animation und allen bibabo um den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Außerdem sind die Strände proppenvoll und die Campingplatzgebühren sind exorbitant hoch. Die wollen doch glatt von uns mind. 40 Euro für zwei Personen und den Sprinter, für eine Nacht. Trotz intensiver Suche fanden wir nichts preiswerteres. Kaputt von der langen Fahrt und der Hitze hier, bezahlte ich zähneknirschend den Preis und verzichtete auf einen Sprung ins Meer.   

Die Devise lautet: Nichts wie weg hier.  Die Franzosen haben schon Sommerurlaub und dies sollten wir noch öfters bemerken.

Samstag  den  16.07.2011

 

Also nichts wie weg von der übervollen Küste und hinein in die grüne hügelige Vor-Pyrenäenlandschaft. Die Fahrt geht auf extrem kurvigen Straßen durch dichte Laubwälder, vorbei an kleinen Dörfern, zum Teil mit schönen mittelalterlichen Wehrtürmen, Brücken und festungsartigen alten Wohnhäusern.

Von der Küste fahre ich über Bayoles dann auf kleinen Straßen nach Olot und Ripoll. Von hier geht es flott auf der N 152 auf den Collada de Toses, einen 1800m hohen Pass mit schönem Ausblick hinunter ins Tal. Kurvenreich geht es hinab nach Puigcerda wo wir einen schönen Campingplatz finden. Alle Plätze mit grünen Rasen, Bäume die Schatten spenden und ein supersauberes, neues Sanitärgebäude.

Da wir schon sehr früh hier angekommen sind, laden wir schnell unsere Bikes aus, ziehen unsere Rüstung an und ziehen los. Endlich wieder auf dem Motorrad, bei herrlichem Wetter, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Schnell sind wir auf der sehr guten Straße in La Seu d`Urgell, hier biegen wir nach Norden ab und sind in kürzester Zeit in Andorra. Nun entschließen wir uns die Tagestour durch Andorra über den Pass Port d`Envaira mit 2408m und weiter über den Col de Puymorens 1920m, um dann auf der E9 wieder nach Spanien und Puigcerda zurück zu kommen.   Zu Andorra kann ich nur sagen, dass es ein zugebautes Tal ist, mit vielen leerstehenden Hotels in Richtung Pass, wo vermutlich im Winter mehr los ist als jetzt im Sommer. Direkt auf der Grenze Andorra/Frankreich steht das Retorten-Touristen Nest Pas de la Casa mit Skiliften, Gondeln und Touristentempeln.

 

 

Ski- und Touristendorf    

Pas de la Casa

Grenze  Andorra/Frankreich

Das Wetter war hier oben doch etwas frisch, so dass wir schnell weiter gefahren sind um wieder hinunter zu kommen. Durch ein schönes Tal auf der E9 kommen wir wieder nach Spanien und durch das kleine Städtchen Bourg-Madame wieder nach Puigcerda.

Das war für den ersten Fahrtag eine schöne Rundtour.

Ca. 4 Std. und 150km.

Rundtour  ANDORRA

Montag  18.07.

 

Heute wollen wir ein bischen weiterziehen in Richtung Westen. So verstauen wir wieder unsere beiden Maschinen im Sprinter, verzurren sie gut und fahren auf der wunderschönen N260 über La Seu d`Urgell, über den schönen Pass Col del Canto` mit 1725m, bis nach Sort. Von hier geht es ca. 45km am Fluß „la Noguera Pallaresa“ entlang, wo man durch die wunderschöne Schlucht „Desfiladero de Collegats“ kommt. Ockerfarbene bis rote Felsen und türkisfarbenes Wasser, eine schöne Strecke die sich bis la Pobla de Segur hinzieht. 

Nach weiteren ca. 25km kommt ein Schild CAMPING 1,5km. Wir biegen ab und sind nach einem Kilometer in dem kleinen Dorf Xerallo und nach weiteren ca. 1,5km kommt eine kleiner Campingplatz der in dem kleinen Tal hier sehr ruhig und abseits liegt. Es sind ca. 30 Dauercamper hier, wobei nur ca. 5 davon im Moment belegt sind. Wir suchen uns einen schönen Wiesenplatz, denn hier wollen wir für ein paar Tage unseren Stützpunkt aufschlagen.

Die nette alte Besitzerin spricht zwar nur spanisch, aber mit dem bischen spanisch das ich in Südamerika gelernt habe, kamen wir gut zurecht und bei dem Preis von 4 € pro Person und 4€ für den Sprinter, dazu eine heiße Dusche und annehmbare Toiletten, was will der Biker mehr. So schlägt Eva hier ihr neues Zelt auf und wir laden unsere beiden Motorräder aus und richten uns häuslich ein.

 

GPS vom Camping   N 42°37,97317  O 00°86,66567.

 

Mi Hija Eva.

Fortsetzung folgt