Katara-Pass

Dienstag 28.04.09

Um 8 Uhr aufstehen und gegen 9 Uhr ging es nach einem Omelettfrühstück mit warmer Milch und Cappuccino, bei Sonnenschein los. Über einen wunderschönen Pass, ideal für Bikefahrer, komme ich gegen 9 Uhr 40 an der griechischen Grenze an. Hier warten schon etliche Pkw`s auf die Abfertigung, die diesmal sicher 30 min. dauerte. Obwohl ich ja nun in die EU einreisen möchte, war der Grenzer ziemlich neugierig, mit seinen Fragen woher, wohin und wie lange. Als ich ihm sagte, das ich drei Monate unterwegs sein werde, hob er nur eine Augenbraue und meinte „Gute Reise“. Gegen 11 Uhr kam ich bei 15 Grad, gefühlt 8 Grad, in Ioannina an. Meine Augen und Gedanken richteten sich jetzt auf den Katara-Pass der mit seinen schneebedeckten Bergen vor mir lag. Mit Grauen dachte ich an die Kälte die mich dort oben erwartete, da ich diesen Pass schon oft gefahren bin. Vor zwei Jahren als ich ihn zuletzt fuhr, waren nur kurze Tunnels fertig gestellt, von der kompletten Untertunnelung. Die Fahrt ging stetig bergauf und bald wurde ich auf die fertig gestellte Autobahn geleitet. Zwischen den einzelnen Tunnels beutelte mich der Wind dermaßen, so das ich meine ganze Fahrbahnbreite ausnutzen mußte, um das Gleichgewicht zu halten. Im letzten langen Tunnel hatte es noch ganze 7 Grad und nach dem Tunnel war die Straße vom Regen glattschnaß. Erst jetzt bemerkte ich das ich den Pass zum ersten mal im fertig gestellten Tunnel unterfahren hatte. Dieses Objekt hatte ca. 15 Jahre Bauzeit und etliche EU Gelder verschlungen. Inzwischen war ich auch durchgefroren und hielt bei nächster Gelegenheit an, um meinen Pulli unter zu ziehen. Endlich gegen 13 Uhr bei den Meteoraklöstern angekommen, erreichte die Luft wieder angenehme 14 Grad. Hier war eigentlich eine Übernachtung auf dem Campingplatz geplant, doch ich zog es vor noch mal 4 Std. durch zu heizen, um nach Hause zu kommen. So kam ich gegen 16 Uhr bei Christa und Otto in Nea Anchialos an, wo ich zum Hasenbratenessen eingeladen wurde. Die Weiterfahrt wurde somit auf Morgen früh verschoben.

Ankunft Milina

 

Mittwoch 29.04.09

Nun endlich bin ich am Morgen in MILINA angekommen. Bei herrlichstem Sonnenschein und blauem Himmel, so wie ich es eigentlich auf der ganzen Fahrt erwartet hätte. Aufgrund des relativ schlechten Wetters unterwegs, habe ich viele Abstecher, die ich machen wollte, praktisch links liegen gelassen. Z.B. hätte ich gerne nochmal die Plitvicer Seen und auch Mostar besucht. Aber nun ja, vielleicht eines anderen Tages. Jetzt gibt es erst einmal viel zu tun, um mein Häuschen wieder auf Vordermann zu bringen, das hohe Gras zu mähen, die restlichen Orangen zu pflücken und mich anschließend dringend zu erholen und zu relaxen. Mein treuer Alp-Hobel der wirklich hervorragend gelaufen ist braucht nun auch etwas Wartung und eine Putzstunde. Somit wird es die nächsten Tage sicher nicht langweilig.

Sonntag, 3. Mai 2009

Milina

In der Bucht bei Fabio.


Ja hallo nochmal,
ich bin immer noch in Milina, da das Wetter nicht ist ist wie es sein sollte. Immer wieder Regenschauer in der Nacht und leider auch am Tage. Auch in der Türkei ist es nicht anders. Erst ab dem 06. Mai sollte es etwas beständiger werden. Ich muß sowieso noch auf einen Fahrradtacho warten, den Gertraud per Post an mich verschickt hat. Diesen werde ich dann als Ersatztacho verwenden. Es gibt außerdem hier genug zu tun z.B. das ca. 80 cm hohe Gras und Unkraut zu mähen, meine provisorische Dusche montieren, das Haus innen von Spinnweben befreien, Orangensaft pressen und vieles andere. Zwischendurch mache ich eine kleine Tour mit meinen Alp-Hobel z. B. zum Einkaufen. Jedoch werde ich sehr gut von meinem Nachbarn Christos und Ellen versorgt.   Bis dann.

PIRÄUS

Montag 11.05.2009 in Piräus, ca. 330km heute gefahren

 

Heute früh gegen 7 Uhr30 bin ich losgefahren. Schon nach ca 100km in Almyros funktionierte mein reparierter Tacho schon wieder nicht mehr. Auf dem Parkplatz vom LIDL demontierte ich die Tachowelle und baute sie auch gleich wieder ein. Vermutlich habe ich die Rändelschraube am Tacho nicht fest genug angezogen, denn diese war locker. Anschließend funktionierte wieder alles. Dann ging es nach Glyva und auf die Fähre (6€) zur Insel Euböa, oder Evia wie sie auch genannt wird. Dort wollte ich nur ca 10km fahren und dann wieder auf eine Fähre, zurück aufs Festland. Doch die Fähre ist mir direkt vor der Nase weggefahren. Mit dieser Fähre von Lutra Ädipeu nach Arkitsa wollte ich mir die Autobahn über Lamia ersparen. Auf die nächste Fähre warten wollte ich auch nicht und so machte ich mich auf dem Weg der wunderschönen Küste entlang, nach Limni. Nun ging es ins gebirgige Landesinnere, immer auf sehr guter Straße an einem breiten, fruchtbaren Flußtal entlang bis zu einem wunderbaren Gebirgspass der sich hinaufwindet auf, mit Pinien bewaldeten Höhen. Hier war es wieder angenehm frisch. Hinab nach Chalkis wo eine Brücke die Insel wieder mit dem Festland verbindet. Von hier ab wird sehr viel an der neuen Autobahn gebaut, so das ich etwas orientierungslos durch die Gegend fuhr. Erst bei Inofyta kam ich von der Autobahnbaustelle , nach ein paarmal Fragen, wieder auf dem rechten Weg. Nun wollte ich querfeldein über kleine Ortschaften nach Elefsis an die Küste. Immer wieder mußte ich nach dem Weg fragen, ob ich richtig bin, denn die Schilder waren größtenteils auf altgriechisch geschrieben. Gut dass ich diesen Weg gewählt habe, denn hier kam ich durch eine grandiose Landschft, durfte wiederum einen schönen Pass hochdüsen, auf zum großteil guten Straßen mit sehr wenig Verkehr. Bei Skurta machte ich auf einem Pass eine kurze Mittagspause, um mich dann mit frischen Kräften hinab ins Verkehrsgewühl vom Großraum Athen zu stürzen. Ab Elefsis ging es auf einer 3 spurigen Autobahn, bei gefühlten 35 Grad im Schatten, Richtung Piräus. 3 spurig, Stop an go und zwischen den stehenden oder langsam fahrenden Autos, Lkw s und Bussen, zischten die Motorrad- und Rollerfahrer hindurch. Dies schaute ich mir ein paar Minuten mit an und dann wagte ich auch diesen heißen Ritt. Hier gehr es um Zentimeter, ich mit meinen breiten, hinteren seitlichen Alukoffern hatte Angst irgendwo an einem Pkw oder Lkw anzuecken. Doch langsam gewöhnte ich mich an diesem heißen Ritt unf fuhr solala mit. Immer wieder reihte ich mich vor einem Pkw ein um die Gruppe von Motorrad- und Rollerfahrern vorbei zu lassen, denn diese Kamikazereiter fahren unglaublich schnell, hubend im Slalom durch die Autoschlangen. Ziemlich KO kam ich nach 5 maligen Fragen, nach dem Campingplatz, endlich gegen 16 Uhr hier an. Schnell die Motorradklamotten vom Leib gerissen, Zelt aufgebaut und schnell unter die Dusche gesprungen.Hier auf dem Platz mitten in der Stadt ist es unglaublich laut, vom Straßenverkehr, ich hoffe das ich morgen ein Ticket nach Kos bekomme, das ich hier wieder schnell weg komme.

So das wars für heute.

Tschüss

Fritz

KOS

Dienstag 12.05.09

Entgegen meiner Erwartung schlief ich die Nacht, auf dem extrem lauten Campingplatz in Piräus, sehr gut. Erst gegen 6 Uhr wurde ich durch meine Zeltnachbarinnen geweckt,weil sie schon mit dem Zeltabbau beschäftigt waren.Erst gegen 8 Uhr drängte es mich aus dem Zelt. Viel zu früh wie sich bald heraus stellte. Zuerst mußte ich mich wieder in dieses griechische Verkehrsgetümmel wagen, um zum Hafen von Piräus zu kommen. Durch Zufall kam ich sofort zu dem GATE E1, wo schon das Schiff "BLUE STAR 1" lag, mit dem ich zur Insel KOS fahren möchte. Ein Taxifahrer sagte mir, das die Tickets am Square verkauft werden, also einige Km zurück im Hafen. Nachdem ich das Ticket hatte, mußte ich die Zeit totschlagen, denn erst um 19 Uhr war die Abfahrt. So hangelte ich mich von GATE zu GATE und beobachtete das rege Treiben im Hafen von Piräus. Von einem schattigen Plätzchen im Hafenbereich sah ich unzählige Fähren, von allen möglichen Linien, die be- und entladen wurden. Von hier aus wird die ganze griechische Inselwelt, mit seinen unzähligen kleinen Inseln versorgt. So fahren heute alleine drei Schiffe der Linie BLUE STAR FERRIES über KOS nach RODHOS. Sämtliches Essen,Baumaterial, ja alles was auf den Inseln benötigt wird, wird hier verschifft. Ich wählte die letzte der drei Fähren, denn auch diese kam noch früh am Morgen gegen 5 Uhr in KOS an. Die Nacht auf dem Schiff war nicht sonderlich angenehm. Angekommen bei stockfinsterer Nacht fand ich ein noch geöffnetes Internetcafe, wo ich eine Stunde surfte, dieses hier schreibe und mir einen HalloWach Caputschino (?) genehmigte. Nun gegen 7 Uhr wird es hell und ich werde vermutlich erstmal eine Inselrundfahrt machen, bevor ich heute nachmittag gegen 1/2 5 Uhr nach BODRUM übersetze.
Soweit von hier
Fritz

BODRUM

Donnerstag 14.05.09 Ölideniz

Nachdem ich am Dienstag noch eine schöne Inselrundfahrt über KOS gemacht habe, bin ich gegen 16,30 Uhr mit einem türkischen Seelenverkäufer eine Stunde lang von KOS nach Bodrum gefahren. Allerdings war es nicht ganz so einfach um auf das Schiff, was ja eigentlich ein Touristenboot war, zu kommen.Die Aufgangsrampe ragte etwa 30 cm vom Asphalt hoch und davor lag ein Holzklotz. Ich sagte das ich da nicht hinauf käme, doch alle sagten: langsam,langsam. Erst nachdem ich es probiert habe, wurde gemeinsam mit drei Mann das Vorderrad mit Schwung auf die Rampe gewuchtet. Dann setzte der Motor auf der Rampe auf und die drei Muskeltiere mußten hinten kräftig das Bike hochwuchten damit ich es auf die Rampe schaffte. Als wir anlegten mußte ich zuerst zum Pass abstempeln und dann zum Customer, doch beim Customer (Zoll) war niemand da, also nervte ich nochmal den Pass-Stempler, bis der mich zusammen stauchte, das ich gefälligst warten sollte, bis die restlichen der ca. 50 Passagiere kontrolliert waren. So verdrückte ich mich vor das Zollhäuschen und wartete. Doch sofort kam der sogenannte Customer und fragte ob das mein Bike auf dem Boot sei. Dann gegann die Prozetur mit Daten eingeben in den Computer. Aber hier half nur Geduld, bis ich endlich den Stempel im Pass hatte. Nun mußte ich noch durch ein Tor, doch dieser freundliche Türsteher wollte erst noch eine Kopie vom Pass und den Bikepapiern, machen. Dann endlich, nun war es schon nach 6 Uhr, öffnete der Amtsschimmel das Tor zur Freiheit. Das Tourismusbüro hatte natürlich bereits um 6 Uhr geschlossen. Ich mußte mich auf der, für Fahrzeuge gesperrten, Strandpromenade durch die Touristen und an den Lokalen vorbei schlängeln, bis ich zur öffentlichen Straße kam. Das war ein Geschaue der weißhäutigen Touristen und der Kellner. Ich wußte das irgendwo in der Nähe ein Campingplatz sein sollte, doch es dauerte lange bis mir endlich jemand sagen konnte wo der sich zwischen den riesigen Hotels versteckt hatte. Nachdem ich den Platz (Schweiß) gefunden hatte und dabei einige deutsch sprechende Türken getroffen hatte, staunte ich nicht schlecht über den Zustand des ADAC empfohlenen Platzes. Diesen Platz würde nicht mal ich jemanden empfehlen. Aber ehrlich gesagt, ich war froh das ich diesen Platz gefunden habe, denn es gibt weit und breit keinen Campingplatz in dieser montänen, von bleichen Engländern, Holländern und anderen Touris bevölkerten, Hotelburg übersäten Gegend. Später fuhr ich noch Geld wechseln und da sprachen mich einige Türken, die deutsch sprachen auf mein Bike an. Natürlich woher, wohin und warum alleine. Nach zwei EFEN Pils und einer guten Pizza, bei ausgezeichneten Service, fiel ich hundemüde in mein Tent-Bett.
Heute früh gegen 10 Uhr verließ ich den Platz und begann endlich meine Türkeirundreise. Bei herrlichem Wetter, auf anfangs sehr guten Straßen, später im Landesinneren nur noch Reifenfresser-Asphalt, gelangte ich bis 15 Uhr und ca. 250 km bis nach ÖLIDENIZ bei Fethiye. Hier fanden wir vor 25 Jahren noch unzählige Campingplätze und laute Diskos. Heute fand ich gerade mal einen Campingplatz und sonst nur Hotels und Ferienanlagen. Aber es wurde darauf geachtet, das dieser immer noch wunderschöne Fleck nicht ganz zu betoniert wurde. Hier auf dem Platz, ganz am Rande der Lagune ist es schön ruhig, der Vorsaison sei gedankt.
Nun erstmal GÜLE,GÜLE
Wie der Türke sagt