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Am Äquator in Ecuador

ECUADOR

 

Dann war es nicht mehr weit bis zur Grenze von Ecuador, an der alles problemlos und zügig ablief. Die Fahrt ging dann in einem ständigen auf und ab, von 2500m auf 3300m, hinab auf 1500m und wieder hoch auf 2700m, durch wilde Landschaften und durch tiefe Taleinschnitte bis nach Ibarra und nach Otavalo. Hier suchte ich mir ein Hotel und fuhr einfach mal mitten in das Centrum hinein. Als ich eine Frau nach einem Hotel fragte, kam ein älterer Mann und sagte ich solle ihm in seinem Auto nachfahren, er zeige mir Hotels. Die ersten beiden hatten keine Parkmöglichkeit für meine Transalp, erst beim dritten hatten wir Erfolg und für satte 5$ hatte ich ein Zimmer mit heißer Etagendusche und sicherem Abstellplatz für mein Bike. Dieser alte Mann gab sich viel Mühe um für mich ein geeignetes Hotel zu finden, er lotste mich durch die enge Innenstadt und fragte für mich an der Reception. Er gab mir sogar noch seine Telefonnr.  und seine Adresse falls ich noch Hilfe benötigte.  Einfach unglaublich.  Das Hotel war ein Altbau mit kleinen Zimmern, aber sauber und nette freundliche Leute. Zufällig wohnt hier schon seit 4 Wochen ein älterer Herr der deutsch spricht, da er 20 Jahre in Deutschland arbeitete und ansonsten in allen Ländern von Südamerika in den Botanischen Gärten gearbeitet hatte. Er zeigte mir noch am gleichen Tag wo die Märkte jeden Tag stattfinden, wo man gut essen kann und wo ich Internet finden konnte.

Ein Wort zu meiner alten Transalp. Heute hat sie arg gezickt und gemuckt als es in die Höhe von 3300m ging. Ich hoffe das war nur ein schlechter Tag von ihr, denn ich möchte noch an die 4700m Höhe mit ihr schaffen.  Schaumer mal.  Ansonsten klappert sie immer noch brav vor sich hin

Laguna Cuicocha


Mittwoch 12.01.11  Ich habe beschlossen noch ein paar Tage in Otavalo zu bleiben um die bekannten Märkte zu besuchen. Doch zuerst fahre ich die Panamericana noch ein paar KM zurück, biege ab zum Dörfchen Cotacachi, in dem viele Rentner aus Amerika ihren Lebensabend verbringen, um dann über Quiroga hoch zur Laguna Cuicocha zu gelangen. Dieser ehemalige Vulkankrater der auf ca. 3200m liegt, ist mit glasklarem Wasser gefüllt und in der Mitte liegen zwei Inseln.  Aber schöner war der Ausblick auf dem gegenüberliegenden Vulkan Imbabura, von dem leider die Spitze mit Wolken verhüllt war und auf die tief untenliegende Stadt Otavalo. Als ich wieder im Hotel zurück war, machte ich erstmal einen Check am Motorrad, Motoröl kontrollieren, Öl nachfüllen für das autom. Kettenschmiersystem und leider wieder mal eine vergebliche Suche nach dem Klappergeräusch. Dabei entdeckte ich, daß an der Kette das Sicherungsblech fehlt, das das Kettenschloß sichert. Gottseidank habe ich damals in Guatemala City zwei Kettenschlößer besorgt und vorsichtshalber als Ersatz mitgenommen. Dafür bedanke ich mich jetzt nochmal bei Josef der mir damals in Guatemala City bei der Besorgung sehr geholfen hat.  Ich möchte gar nicht daran denken was passieren hätte können, wenn sich die Kette während der Fahrt gelöst hätte. Auf jeden Fall werde ich die Sicherung jetzt öfters kontrollieren.  Dann nach einem kurzem Plausch mit meinem Hotelkollegen Henry, ging ich in die Stadt um einen Kaffee zu schlürfen und zwar zur Michaela, einer Schweizerin die hier ein Restaurant betreibt. Henry kam eine halbe Stunde später und wir unterhielten uns weiter über Gott und die Welt. Dort lernten wir dann Gabi, eine weitere Schweizerin auf Durchreise kennen.  Bei unserer Unterhaltung stellten wir fest, daß wir einen gemeinsamen Bekannten hatten. Gabi war vor ca. 1,5 Jahren schon einmal in Ecuador und traf da einen Motorradfahrer der damals von Kanada nach Argentinien unterwegs war. Ich verfolgte damals im Internet die Reise des deutschen Motorradfahrers Ingo, dessen Reise mir damals half die Entscheidung zu treffen, solch eine Reise alleine zu wagen. Ingo, falls du dies lesen solltest „ einen schönen Gruß von Gabi und mir aus Ecuador “.      

Donnerstag 13.01.11  Mit Henry paukte ich heute ein paar Stunden Spanisch, wir machten zusammen einen Spaziergang durch die Stadt und außerdem konnte ich wieder mal meine Homepage auf den fast neuesten Stand bringen. Die Temperaturen auf dieser Höhe von ca. 2250m sind am Tag sehr angenehm warm, aber in der Nacht kühlt es doch recht arg ab. Die Panamericana der ich in den nächsten Tagen folgen werde, hat Alexander von Humboldt damals als „ The Avenue of the Volcanoes“ genannt. Tatsächlich gibt es in Ecuador sehr viele Vulkane wie zum Beispiel den Cotopaxi mit 5897m und den Chimborazo mit 6310m. Vielleicht habe ich Glück und werde den ein oder anderen mal ohne Wolkenhaube sehen. 

 

„Mitad del Mundo“    der Äquator


„Der Mittelpunkt der Erde“ den will ich mir heute unbedingt ansehen.  Von Otavalo sind es nur ca. 40km bis zum ersten Äquator – Denkmal. An dieser Stelle „ N 00° 00. 000`  WO 78° 10. 499`  steht eine gelbe Metallsäule die oben offen ist und unten am Boden liegt ein Spiegel. Zweimal im Jahr steht die Sonne genau über diesem Punkt und scheint mit aller Kraft in den Spiegel. Genau von diesem Punkt aus haben schon früher die Inkas in genauen Abständen und Radien, besondere Stätten angelegt. Dies und viel mehr wird einem hier erklärt. Ich habe meine Transalp auf dem Platz vor dem Mittelpunkt der Erde gefahren, um ein paar schöne Fotos zu machen.   Anschließend bin ich noch ca. 50km weiter gefahren um den nächsten „Mitad del Mundo“ zu besuchen. Dazu mußte ich sogar etwas durch  Randgebiete der Großstadt Quito fahren um dort hin zu gelangen. Ein Motorradfahrer lotste mich auch hier schnell auf die richtige Straße.  Dort angekommen traf mich fast der Schlag. Ein absoluter Touristenrummel, viele Menschen, viele Souvenierläden und Restaurants. Auf dem Punkt steht ein großer Steinturm, obenauf mit einer Weltkugel. Um in und auf dem Turm steigen zu dürfen mußte man nochmal extra, zum Eintritt 2 $ bezahlen. Ich sparte mir dieses denn der Turm soll nicht exakt auf dem Äquator stehen, seit es GPS Geräte gibt.  So spulte ich die ca. 100km bis Otavalo, auf der sehr gut ausgebauten und mit herrlichen Kurven versehenen PANAMERICANA, zurück wieder ab. Es war herrlichstes Motorradwetter mit schöner Sicht auf den mit Schnee und Eis bedeckten Vulkan Cayambe mit seinen stozen 5790m.

Markt in Otavalo


Jeden Samstag ist Markttag in Otavalo. Dieser Markt ist sehr bekannt und aus dem ganzen Lande kommen Besucher, natürlich auch viele Touristen. Viele Straßen sind gesperrt und mit Ständen belegt. Ein wirklich buntes Treiben herrscht hier. Die vielen Indianerfrauen  mit ihren schönen Trachten, Hüten, anderen Kopfbedeckungen und den langen schwarzen Haaren beherrschen hier das Geschehen. Ganze Straßenzüge sind mit Kleidungsständen belegt, andere mit Souveniers, Gemüse, Kleintiere, CDs und anderem Klimbim und der große Obst- und Gemüsemarkt in dem es noch feste Buden mit Essen gibt.  Aber seht die Bilder, hier kann man stundenlang zusehen. Bilder können leider nicht alles so rüber bringen wie ich es gesehen habe, aber vielleicht kann man sich in etwa vorstellen wie es hier zugegangen ist.         Wiedermal bin ich viel zu lange an einem Ort hängen geblieben. Ich werde morgen am Sonntag weiterfahren und versuchen in den nächsten Tagen mal ordentlich Kilometer zu machen. Mal sehen ob mir das gelingt.