CANADA die erste Station

Video - Teil 1: Canada

START in VANCOVER

 

Hallo an alle,


inzwischen bin in B.C. Kanada unterwegs, habe schon ein paar Nächte im Zelt verbracht und bisher einigermaßen schönes Wetter. Das soll laut Wetterbericht demnächst sehr schön werden.

Im Nachtrag möchte ich mich ganz besonders bei meiner Familie bedanken und auch bei allen die gekommen sind, für die tolle Überraschungs-Abschieds-Partie. Insbesondere meiner Frau ein Dankeschön das ich diese lange Reise überhaupt in Angriff nehmen konnte.

  

Der 10 stündige Flug war nicht so prikelnd, mit zwei schreienden Kindern hinter dem Sitz. Aber dafür klappte dann alles relativ easy mit dem Hotel und dem Auslösen der Maschine. Nach einer Stunde warten, einer 5 minütigen Wanderung zum Zoll, ca. 2 Stunden Montage und bepacken mit Hilfe von kräftigen Kerlen, machte ich mich kurz vor 13 Uhr auf nach Vancover Süd (SURREY),  zu einem Freund von Fritz (aus Yoshua Tree) wo ich im Garten für zwei Nächte campierte.

 

Am Donnerstag fuhr ich dann über ein paar kleine Pässe nach Princeton auf einem wunderschönen kleinen Campground zum notwendigen Duschen und Wäsche waschen.

 

Weiter gings am Freitag durch schöne Täler und kleine Ortschaften bis nach Penticton. Ab hier nahm der Verkehr stark zu, aber für unsere Verhältnisse fahren alle einen sehr gemäßigten Stil. Auf der 97 immer entlang des OKANAGAN Lake, bis nach KELOWNA. Eine sehr moderne und geschäftigte Stadt. Entlang an diesen Seen sieht man ganz tolle, wunderschöne Villen und Häuser, aber viele davon liegen oft an sehr verkehrsreichen Straßen,na ich weiß nicht was das soll. Aber so sind sie nun mal die geschäftigten Nordamerikaner.

 Im weiten Umkreis von Kelowna wurde natürlich sehr stark gebaut. Riesige Neubauviertel mit schönen Häusern. In einem dieser Viertel suchte ich nach Heather und Trevor,(( Tochter von einem Freund) habe auch nach einigem Suchen und durch Hilfe von hilfsbereiten Canadierinnen auch das Haus gefunden. Leider waren sie nicht zu Hause, was ich ja wußte weil ich vorher telefonierte. Da die CellPhon Nummer nicht funktionierte konnte ich leider kein Treffen vereinbahren.

Als ich aus einem Liquor-Shop kam und versuchte meine sechs Cans Bier in den Koffern noch unter zu bringen versuchte, hielt eine Frau mit dem Auto neben mir an und fragte ob ich Hilfe nötig hätte, da ich doch von so weit her kam.( Oder ich sah schon ganz schön abgewrackt aus)  Die Hilfe nahm ich gerne an und fragte ob sie Heather anrufen kann, denn scheinbar funktionierte die Nummer nicht. Sie schleifte mich in den nächsten Shop und bat dort um ein Telefon, doch auch sie konnte die vermutlich falsche Nummer nicht richtig machen.  Ja, so erlebt man Sachen die man in Deutschland so nicht erleben würde.  Aber das, eine Stunde im Starbucks sitzen, oder eine paar Hühnerschenkel bei KFC verzehren lockert den Fahrtag angenehm auf. Dazwischen natürlich immer wieder die Fragen woher, wohin und warum, oder nur ein aufmunterndes Winken aus dem fahrenden Auto.

Leider muß ich immer wieder wunderschön, toll und schön verwenden, aber es ist so und andere Wörter fallen mir im Moment nicht ein.  Jetzt trink ich noch ein Can BUSCH Beer, dann geht’s vielleicht leichter.

Übernachten werde ich heute im Bear Creek Prov.Park, der extrem voll ist, da heute am Freitag die großen Sommerferien in B.C. anfangen.

REVELSTOKE

Heute am Samstag den 26.06. fahre ich von Kelowna bis zum Mc.Donald Prov.Park der ca. 16 km südlich von Nakusp, am Upper Arrow Lake liegt. Hier treffe ich Sharon und Jürgen Reichel, die hier im Juni den HOST machen (Camping-Platzwart). Als Host hat man nicht viel zu tun. Hauptaufgaben sind z.B. Fragen der Gäste beantworten, Brennholz verkaufen und ab und zu für die Statistik, Fragen an die Gäste stellen. Dafür bekommt man Wasser, Strom und den Platz umsonst. Der Mc.Donald PP ist ein ausgesprochen schöner Platz, direkt am See, mit hohen Bäumen, sauberen Plätzen und schön ruhig was man nicht von jedem PP behaupten kann. So durfte ich auf dem Host-Platz kostenlos mein Zelt aufschlagen.

Die beiden lernten wir schon 2007 in Idaho kennen und besuchten sie dann 2008 in Revelstoke. Gleich am nächsten Tag machten Jürgen und ich einen Motorradausflug nach New Denver und weiter auf Gravelroad (unbefestigte Straße) nach Sanden einer Gosttown, die früher einmal die Hauptstadt dieser Region war. Heute arbeitet nur noch eine Silbermine, wo früher mal bis zu 5000 Menschen wohnten und arbeiteten. Die Rückfahrt begannen wir nach einem Kaffee und führte uns bei leichtem Nieselregen, ca. 30km auf Gravel über einen hohen Bergrücken und dichtem Wald zum Campground zurück. Auf dieser kurzen Waldstrecke lagen ca. 30 Bärendreck-Haufen  (nein nicht zum Essen), aber gesehen haben wir leider keinen. Oder besser nicht.  Nach einem guten Grillessen mit Nachbarn begann es zum erstenmal richtig zu Regnen und das dann fast die ganze Nacht hindurch. Aber ich schlief trocken und ruhig in meinem Zelt.

Am folgenden Montag dem 28.06. machte ich alleine eine Tour, denn Jürgen mußte den nächsten HOST der am 29.06. weiter macht, einarbeiten.  Diese Tour führte erst ca. 16km nach Nakusp, dann nochmal ca. 20km nördlich, bis zu einem Abzweig ca. 3km in den Wald auf einem freien Platz und von dort mußte nochmal ca. 15 min einem steilen Weg hoch gehen, bis ich endlich zu einem freien, wilden HOT SPRING kam. Dort tummelten sich bereits 3 junge Girls und drei Boys in diesen drei mit Steinen eingefaßten Heißwasserbecken. Außerdem saßen da noch zwei junge deutsche Mädchen die alleine eine B.C. Rundreise unternahmen. Sie haben genau die Tour gemacht, die ich in entgegen gesetzter Richtung vor habe. In einem Becken war das leicht nach Schwefel riechende Wasser extrem heiß, aber das tat mir sehr gut. Nach einer guten Stunde verliesen alle nacheinander den schönen Platz und ich saß ganz alleine mitten im Wald in einem kochend heißen Pool. Gut das Bären kein heißes Wasser mögen. (denke ich) Etwas mulmig ziehe ich mich dann nach einer halben Stunde alleine auch zurück und überlass den Bären den Pool. Das baden und die 100km Fahrt machten mich ganz schön schlapp. Nach einem weitern Grillessen viel ich totmüde in mein Wigwamm.

Am nächsten Tag wurde alles zusammengepackt, den es ging nach Hause, nach Revelstoke. Auf dieser Fahrt die ca. 120km lang war und wir mit der kostenlosen Fähre von Galena Bay nach Shelter Bay fuhren, sah ich meinen ersten Schwarzbären am Straßenrand. Da Sharon heute Geburtstag hatte, gab es am Abend zum Essen noch einen Restaurantbesuch.

Heute am 30.06. fuhr ich alleine auf dem Mont Revelstoke, einem Berg mit herrlicher Aussicht. Jedoch mußte ich, entgegen vor zwei Jahren, diesmal ca. 2km laufen um auf den Gipfel zu kommen, soviel Schnee lag noch. Bei herrlichem nicht zu heißem Wetter und immer wieder Unterhaltung mit anderen deutschen Touristen die mein Motorrad sahen und mich daraufhin ansprachen, verging die Zeit wie im Fluge und ich mußte mich beeilen, denn ich wollte ja noch einen anderen Berg befahren. Diese Tour führte mich ca. 13km auf steil ansteigendem Waldweg hoch hinauf. Doch als ich auf die Uhr sah und es bereits fast 18 Uhr war, drehte ich um und fuhr vorsichtig den zum Teil ausgewaschenen steilen Spitzkehren  wieder hinab. Leider wieder keinen Bären begegnet in dieser total einsamen Gegend. Oder vielleicht besser doch nicht. Jürgen sagt immer: wenn sie dich hören oder sehen rennen sie sowieso weg, oder vielleicht auch nicht   ?????

Morgen am 1.Juli ist Kanada Day, mal sehen.

Bis zum nächsten mal

Fritz

CANADA  DAY  01.07.10


Der große Tag der Canadier. Auch in Revelstoke gibt es eine kleine Parade. Anschließend genehmigen wir uns ein paar Dosen Bier, bei sehr guter Livemusik in der Fussgängerzone.

Am nächsten Tag machen Jürgen und ich wieder eine kleine OffRoad Tour von ca. 150km, die natürlich wieder über Stock und Stein und durch kleine Bachläufe geht. Als ich um eine Kurve fuhr rannte plötzlich ein Schwarzbär im vollem Galopp vor mir her und verzog sich nach ca. 20m wieder ins dichte Unterholz. Nach einer Kaffeepause im Tree Valley Hotel gings wieder zurück nach Revelstoke