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PERU


Peru empfängt mich mit erstaunlich guten Straßen. Von Macara geht es so flott bis nach Tambo Grande, das angeblich das Zentrum vom Mangoanbau sein soll. Ein Mann spricht mich an und erzählt daß er sogar nach Frankfurt seine Mangos exportiert. Weiter geht’s durch wüstenartiges Gebiet mit bis zu 100km ohne Ansiedlung und entsprechend warm, ist jetzt auch wieder die Temperatur. Die Landschaft ist nicht mehr schön anzusehen, trocken und kahl. Ich fahre heute ca. 430km bis Pacasmayo ins Hostal Panamericana, für 25 Sol.

Wüste, Sand, Staub, Müll und Gestank


Diese trostlose Landschaft setzt sich auch am nächsten Tag fort, dazu kommt aber ein starker Wind der von der Küste her weht und zum Teil teuflischen Fischgestank mit sich bringt. Der Gestank wechselt ständig zwischen verbrannten Müll, Hühnerdreckgestank und dem greusligen, verfaulten Fischgestank. Zwischen den Städten ist nur Wüste, ab und zu eine der riesigen Hühnerfarmen, unendlich viel Plastikabfälle an der Straßenseite und sonst nur Steine, Staub, Wüste und viel Wind der sehr frisch vom nahen Pazifik herüber weht. Auch in den Ortschaften sind die Straßen voller Sand, Dreck und Staub. Peru ist bisher das unschönste Land auf meiner Reise, auch die Ortschaften und Häuser sehen erschreckend  primitiv aus.  Doch die Panamericana ist sehr gut ausgebaut und so kann ich mit ständig ca. 100 km/h heute bis nach Huacho kommen, ca. 150km vor Lima. Auf dem Weg überhole ich ein deutsches Wohnmobil aus Böblingen, das erste das ich in Südamerika treffe. Das Ehepaar ist bereits zum fünften Mal in Südamerika und nun auf der Heimreise.

Lima und der Pazifik


Freitag der 21.01.2011  Auf sehr gut ausgebauter, aber ziemlich langweiliger Autobahn geht es weiter in Richtung Lima, der gigantischen ca. 60km langen Stadt. Ich will nur eines, so schnell wie möglich durch diesen Alptraum. Doch vorher bei Chancay verlasse ich die Autobahn und fahre auf einer so genannten Serpentinenroad, die Steilküste entlang. Zuerst sehe ich ein Haricrischna-Dorf oder so etwas ähnliches, mit diesen schönen Zwiebelgebäuden.

Kurz darauf liegt dieser Lastwagen auf der Straße. Wieso der umgekippt ist, keine Ahnung, denn die Kurve kommt direkt nach einem Anstieg und somit kann er noch nicht schnell genug gewesen sein. Aber der Fahrer hatte großes Glück, denn seht euch die Steilküste an, da geht’s verdammt tief hinunter

Das war ein schönes abwechslungsreiches kurzes Stück, denn nach 20km geht’s weiter langweilig bis nach Ancon. Ab hier beginnen die Vororte von Lima und dies geht ca. 60km, bis man wieder einigermaßen außerhalb ist. Der Verkehr wird immer dichter, bis gar nichts mehr geht. Die Panamericana die mitten durch Lima verläuft wird erneuert und es gibt eine Umleitung die hoffnungslos verstopft ist. Die Fahrspuren sind nicht mehr zu erkennen, denn jeder fährt da wo gerade Platz ist und jeder will ein paar Zentimeter weiter kommen. Ich schlängel mich so gut wie es gerade geht, durch die Busse, LKWs und PKWs. Ein unmögliches Gehupe, Gezerre und Gedränge, ich war froh als es wieder zügiger voran ging. Die Peruaner sind unmögliche Autofahrer, es wird gehupt und gehupt, als ob dies irgend etwas bringen würde, denn es hupt jeder. Südlich von Lima sind die Erholungszentren der Limanesen. Ca. 100km lang gibt es Vergnügungsparks, Strandpromenaden, Playas und alles was die Großstädter am Wochenende eben so brauchen. Danach kommen etliche eingezäunte und abgeschottete Wochenendhaus – Zentren, wo die reichen ihre Häuschen und Villen stehen haben und dies mitten in der Wüste an der Küste. Ich fahre heute bis Pisco und biege danach rechts ab an die Küste zu dem Reserva Nacional de Paracas. Ein Naturschutzgebiet wo auch das kleine Örtchen Paracas liegt. Hier haben sie jedoch die Preise auf das doppelte hochgeschraubt und so wollen sie 60 Sol für ein Zimmer. Nach einiger Suche finde ich ein schönes Zimmer für 35 Sol in einem neugebauten schönen Hostal. Auch die Preise für einen Pescado (Fisch) haben den stolzen 4 fachen Preis des normalen, gestern noch 10 Sol bezahlt, heute schon 40 Sol, ca. 10 €, natürlich mit 0,62 Ltr. Bier. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.   3,6 Sol = 1 €

Reserva Nacional de Paracas


Samstag den 21.01.2011   Schon um 7 Uhr bin ich wach, denn um 8 Uhr möchte ich bei der Tour zu den Ballestas Inseln im Naturreservat dabei sein. Eintritt 35 Sol. In Schnellbooten werden wir zuerst zum Candelabro gefahren. Der Candelabro ist ein Geoglyph ähnlich der Linien von Nasca, jedoch hat er damit nichts zu tun. Die Figur ist in den felsigen Untergrund gearbeitet, der von einer Zentimeter dicken Sandschicht überzogen ist. Über die Entstehung des Candelabro gibt es verschiedene Theorien, jedoch konnte keine bisher zweifelsfrei bewiesen werden.   Zum einen soll das Volk der Paracas vor 9000 Jahren die Figur erschaffen haben, zum anderen sollen die Piraten im 16. Jahrhundert hier einen Schatz versteckt haben und zum dritten, sollen die Freimaurer die Figur im Jahre 1820, als Sympol erschaffen haben.   Auf jeden Fall sieht es beeindruckend aus, denn es ist 125 m hoch und 74 m breit.

Dann geht die Fahrt schnell weiter ca. 10km hinaus in den Pazifik zu den Inseln. Schon vom weiten sieht man die mit unzähligen Vögeln bedeckten Inseln.  Der weiße Vogelkot ist Guano, früher ein Exportschlager der in aller Welt exportiert wurde. Dieser Kot wird produziert von den tausenden  Vögeln. Auch die Humboldtpinguine und viel Pelikane leben hier. Ein wunderschönes Naturspektakel bietet sich uns. Auch viele Seelöwen liegen faul am Strand oder sonnen sich auf den Felsen, an dehnen das Boot ganz langsam und nahe vorbei fährt. Die Pelikane fliegen durch die Luft und tauchen in das Meer zum Fischen und die Seelöwen trompeten uns ein Lied. Auf der Insel gibt es eine Station zur Beobachtung und für die Arbeiter die immer noch ein paar Monate im Jahr hier Guano abbauen.  Dies war ein schönes Erlebniss das sich gelohnt hat zu erleben.

Oase Huacachina


Nach ca. 2 Std. sind wir wieder an Land und ich sattle mein Motorrad, denn ich möchte heute noch zur nur ca. 70km entfernt liegenden Oase Huacachina. Mitten in der Wüste hinter ca. 50m hohen Sanddünen versteckt, liegt eine wunderschöne grüne Oase mit einem kleinen See in der Mitte. Nur ca. 3 km vom Ort Ica liegt dieses Naturschauspiel, doch ich habe mich mal wieder verfahren und lande in einem Slum mit Strohütten und etlichem Müll an der Straßenseite. Als ich am Ende des Slums angekommen bin fragte ich ob es hier irgendwo eine Oase gibt und die nette Frau zeigte mir dann den richtigen Weg, doch dafür wollte sie mir ihre zahnlose Tochter aufschwatzen, ich sollte sie doch mit nach Alemania nehmen. Anstatt ihrer Tochter kaufte ich ihr dann eine Limonade und eine Tüte Kekse ab. Nichts wie weg hier und wieder zurück, dann rechts der geteerten Straße folgen, eigentlich ganz einfach wenn man es weiß. Die Oase ist umgeben von Hostals, Hotels, Souvenierläden und Restaurants. Ich mietete mich in einem Hostal ein, für 20 Sol. Vor dem Hostal traf ich dann Martin der in einem Hotel hier eingecheckt hat. Martin ist mit seiner BMW für 4 Wochen in Chile und Peru unterwegs und fährt morgen wieder Richtung Santiago de Chile, wo er in 2 Wochen die Heimreise antritt. Wir unterhalten uns ein paar Stunden und essen gemeinsam zu Abend, bevor sich unsere Wege wieder trennen, denn ich möchte morgen weiterfahren nach Nasca. Ich hoffe dort morgen früh ein Flugzeug zu bekommen, damit ich die einmaligen Linien von Nasca, von oben betrachten kann.