Freitag 10.09.10

Nun nachdem die Reifen ihre Bewährungsprobe bestanden haben und ich meine Post auf die ich wartete, bekommen habe, kann es weitergehen. Von Moab geht es südlich, vorbei an Hole N the Rock, zu den Needles wieder weit hinein ins Canyonland, aber es hat sich gelohnt, eine traumhafte Landschaft durch die man hier zieht. Jegliche Beschreibung ist zwecklos, das kann ich nicht beschreiben.  An diesem Tag fuhr ich noch durch Monticelli bis kurz vor Blanding an der 163, in den Devils Canyon Forest Campground.

Am nächsten Tag geht es über die 95 und 281 zum Moki Dugway, hinunter zum Gooseneck, ins Valley of the Gods und über Mexican Hat ins Monument Valley. Diese Tagesetappe müßte man eigentlich zu den Traumstraßen für Motorradfahrer zählen. Schon die 95 alleine ist eine Traumstraße. Dann der ca. 2km lange Moki Dugway, eine kurze unbefestigte, aber gut zu befahrene Serpentinenstraße, die hinunter zum Valley of the Gods führt. Dieses Valley ist eine ca. 30 km lange Piste, die nichts für Wohnmobile ist, denn es sind starke Auswaschungen, enge Kurven und hohe Berg und Tal Wellen darin enthalten, wo jedes amerikanische Wohnmobil hängen bleiben würde. Jedoch mit einem guten, deutschen Mercedes-Wohnmobil kann man dieses schon wagen, wie wir vor ca. 4 Jahren.

Angekommen im Monument Valley habe ich die nette Indianerin erstmal wirr geredet, bis sie gesagt hat „ Etz fohr halt scho tsuu, du alter Depp“. Sie wollte 10$ für den Campground, doch der Campground ist nicht mehr an der alten Stelle, da steht jetzt ein riesiges Motel. Ich wollte aber zuerst den Campground sehen bevor ich zahle. Nach einigem hin und her, schickte sie mich dann ohne zu zahlen los, mit den Worten „ Elikger foh alger tso to, tho oltehe dipp“

Ich hoffte es richtig verstanden zu haben und gab schnell Gas. Ich suchte mir natürlich einen ersten Rang Platz aus, in vordester Reihe, damit ich den bevorstehenden Sonnenuntergang wunderbar beobachten konnte.  Siehe Bilder

Hier lernte ich auch Ilario kennen, ein junger Italiener der in New York mit seiner 40 Jahre alten Vespa gestartet ist, nach Alaska fuhr, dann hierher fuhr und in 4 Monaten an der Südspitze von Südamerika sein möchte. Seine Kiste läuft nur 70 kmh und so muß er jeden Tag 10 – 12 Stunden on the Road sein. Na dann viel Spaß.  

 Am Sonntag fuhr ich dann ca. 300km, das war viel für mich. Es ging von Monument Valley nach Kayenta, dann nach Page, hier hielt mich nichts weil ich alles schon kannte und so ging es weiter nach Kanab.   

 Von Kanab gings nun Richtung Süden zum North Rim des Grand Canyon. Nachdem ich einige View Points abgelaufen bin, mußte ich wieder ca. 60km hinausfahren, weil alle Campingplätze belegt waren. In Jakob Lake übernachtete ich dann. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück und dem packen, wollte ich losfahren doch ein Plattfuß vorne hatte etwas dagegen. Meine mitgebrachte elektr. Airpump brachte keine Luft in den Reifen hinein, auch die des Nachbarn hatte keinen Erfolg. Inzwischen war auch der Camphorst dazu gekommen und mit ihm baute ich das Vorderrad aus und wir fuhren mit seinem POLARIS GoKart zur 100m entfernten Tankstelle. Doch der junge Tankwart hatte noch nie einen Motorradreifen getauscht. No Proplem sagte ich und mit Wyatt Earp`s Hilfe hatten wir im Nu den Schlauch heraus. Es stellte sich heraus daß der Schlauch mit Falten eingebaut wurde und dadurch einen kleinen Schlitz bekommen hatte. Dies muß in Moab beim Reifenwechseln passiert sein. Schnell holte ich meinen Ersatzschlauch und in 10 Minuten war er montiert, alles mit Wyatt Earp`s Hilfe. Dann flickten wir noch gemeinsam den defekten Schlauch, für den nächsten Platten. Schade daß ich vergessen habe diesen originellen Typen (Wyatt) zu fotografieren, denn der sah wirklich aus wie Wyatt Earp, mit allem was dazu gehörte, sogar dem echten Colt im Halfter. So konnte ich gegen 11 Uhr dann starten.


Heute ging es hinunter ins Colorado Tal, vorbei am Vermilion Cliff zum Marble Canyon und dann durch heißes Indianergebiet, die 89 südwärts bis in den Grand Canyon Park zum Desert View Point. Hier gab es einen schönen Campground, Einkaufsmöglichkeiten und Wasser.      Am nächsten Tag machte ich dann, nach einer Shower im MatherCampground, den Touristen Walk mit den kostenlosen Shuttle Bussen, entlang des South Rim`s.  Es war ganz schön warm hier in dieser Höhe.  Leider machen sich meine Rückenschmerzen die ich nun schon einige Zeit mit mir herum schleppe, immer mehr bemerkbar. Ob es vom Motorradfahren oder vom Liegen kommt, ich kann es nicht sagen, denn sie sind ständig vorhanden. Vielleicht auch eine Erkältung, denn oft gibt es einen Temperaturwechsel, so schnell kann ich meinen Pullover nicht wieder  an- bzw. ausziehen. Man wird halt nicht jünger. 

Am Donnerstag den 16.09. fuhr ich dann über Flagstaff in den Ook Creek Canyon, kurz vor Sedona.  Temperatur leider wieder extrem heiß, dies macht mir mehr zu schaffen als ich dachte.