kräftige Stärkung

Heute geht die Reise bis Smithers, ein beliebter Ort besonders bei deutschen Auswanderern. Wir übernachteten im GlacierView Campground, von dem man einen Blick auf den dahinschmelzenden Gletscher werfen konnte. Am späten Nachmittag besuchten wir noch die TwinFalls, verbunden mit einer kurzen Wanderung, dann wurde im Supermarkt noch kräftig eingekauft für den Abend. Es gab Kotelett mit Kartoffeln und gemischten Salat. Die Kotelett waren fast etwas groß, doch nach einer kurzen Pause waren sie dann doch weg.

 

So konnten wir am nächsten Tag, kräftig gestärkt, weiterfahren. Auf dem Weg lag Old Hazelton, früher Endpunkt einer Schaufelradflotte auf dem Bulkley River. Hier besichtigten wir den Nachbau einer  alten Indianersiedlung mit Langhäusern und Totempfähle.


ALASKA

Dann bogen wir auf die 37 und ab gings in den Norden bis ALASKA nach Hyder. Dieser kleine Ort in Alaska ist komplett abgeschnitten von der Außenwelt und nur von Canada aus erreichbar.


Hierher verschlug es uns nicht weil wir unbedingt nach Alaska wollten, sondern hier soll man ca. 6km nördlich des Ortes, Grizzlys und Schwarzbären bei der Lachsjagd beobachten können. Gleich bei unserer Ankunft sahen wir einen Blackbären mit Jungen vor uns auf der Straße laufen, so das wir etwas warten mußten bis wir zum extra angelegtem Holzsteg, von dem aus man sicher den Bären zusehen kann, gelangen konnten. Doch außer ein paar kapitalen Lachsen sahen wir vorerst nicht viel. So fuhren wir noch mal ca. 35km eine grobe Schotterstraße bergauf, bis wir einen grandiosen Ausblick auf einen unter uns liegenden langen, wunderschönen Gletscher hatten. Hier verbrachten wir bei einem wunderbaren Panorama eine halbe Stunde mit einem Paar aus Rosenheim, die hier oben auf ca. 1100m ,in ihrem Tischer Pick Up Wohnmobil übernachteten. Dann fuhr ich so schnell es ging auf dieser Schotterpiste, wieder hinab zu den Bären und tatsächlich konnte ich einen Blackbären bei der Lachsjagd beobachten und filmen.

Hier bei diesem Bärenspot trafen wir auch ein Ehepaar aus Recklinghausen, Uli und Tina die ebenfalls mit ihrer GS 1200 unterwegs nach Südamerika sind, wie übrigens das Rosenheimer Ehepaar auch. Mit Uli und Tina verbrachten wir dann am Campground noch einen vergnügten Abend beim Würstchengrillen.

 

Prince Rupert


Heute am 30.07.10 stehen wir am Campground in Prince Rupert am Campground und buchen die Fähre nach Vancover Island. Für den 01.08. haben wir eines der teuren Tickets bekommen (365$ für 1 Person und 1 Motorrad) und müssen schon früh um 5Uhr30 am Hafen sein. So gegen 22Uhr30 werden wir dann in Port Hardy auf Vancover Island ankommen. Hoffentlich haben wir schönes Wetter für diese einmalige Schiffspassage durch diese schöne Inselwelt der Westküste von Canada. Prince Rupert ist ein kleiner Ort mit ca. 10000 Einwohner, in dem viele Geschäfte und Häuser leer stehen weil es auch hier wenig Arbeit gibt. Am Samstag machen wir einen kleinen Trail durch den Regenwald, waschen wieder mal Wäsche und liegen etwas auf der faulen Haut.

Inside Passage


Ja es hat sich gelohnt, bei wunderbarem Wetter,  wie jeden Morgen Nebel und ab 11 – 12Uhr sich durchsetzender Sonnenschein, durchfuhren wir ca. 15 Std. lang diese zerklüftete Inselwelt der canadischen Westküste. Auf einer fast nagelneuen, leisen und sauberen Fähre ging es durch den Grenville Channel der extrem eng ist, vorbei an kleinen zum teil verlassenen Fischerdörfern wie Butedale, Swansou Bay, Boot Bluff und Bella Bella.

Dies war keine normale Fährfahrt sondern schon mehr eine Sihgtseeing-Fahrt, denn der Kapitän manövrierte seine Superfähre NORTHERN EXPEDITION manchmal so nah es ging  langsam an den Dörfern heran um dann einen 90° Haken zu machen und weiter zu fahren. Durch große Panoramafenster, aus einem komfortablen Sitz heraus ließ man dieses einzigartige Paradies an sich vorbei gleiten. Auch springende Buckel – Wale konnte man beobachten.

Spät abends gegen 11 Uhr bauten wir unser Zelt auf einem Campground in Port Hardy, in der Dunkelheit auf.


 

VANCOVER ISLAND

Traumbucht   am Cape Palmerston


Am folgenden Tag, Montag den 01.08.10 fuhren wir auf einer bösen Wellblech – Schotterpiste ca. 80km an die westliche Nordspitze von Vancover Island. Auf dieser Fahrt brach mir die obere Alukistenhalterung und die Kiste hing nun sehr schräg am Motorrad. Eine schnelle Fixierung mit einem Ratschengurt brachte vorläufige Hilfe. In einer traumhaften Bucht am Cape Palmerston bauten wir unsere Zelte nur wenige Meter vom Strand entfernt im Wald auf. Ein älterer Herr der ebenfalls hier nächtigte, erzählte uns das er am frühen Morgen hier einen prächtigen Wolf und eine Bucht nebenan einen Schwarzbären gesehen hat. Wir konnten von unserem tollem Platz, einen Weißkopfseeadler und springende Buckelwale beobachten. Sofort wurde kräftig Holz vom Lutz gesammelt und ein schönes Lagerfeuer gemacht, so das schnell ein gut riechender Kaffee bereit stand. Dann wurde ein Erkundungsgang am Meerufer durchgeführt und am Abend leckere Grillwürstchen am Feuer zubereitet. Später brachten wir alles was eßbar war, oder nach Essen riechen konnte, an den Strand, etwas abseits von unseren Zelten, damit uns der Bär nicht stört beim schlafen, wenn er seine Mahlzeit von unseren Vorräten einnimmt. Obwohl es den ganzen Tag bewölkt war und die Halterung gebrochen ist, war es trotzdem ein schöner Tagesausklang in dieser einsamen, wildromantischen Bucht, ganz oben auf Vancover Island.


Der Reparatur-Tag


Nach einer ruhigen Nacht, wachten wir bei Sonnenschein und blauem Himmel auf. Ein ausgedehntes Frühstück, zusammenpacken und zurück ging es auf dieser zum Teil grausigen Schotterpiste nach Port Hardy. Doch 10km vor erreichen, blieb wieder mal, inzwischen zum fünften mal, Lutz African Twin einfach stehen. Das alte Übel vermuteten wir und prüften nach allen Regeln der Kunst, die Benzinpumpe. Nach ca. einer Stunde in der Sonne und direkt an der staubigen Schotterstraße, wo ca. alle fünf Minuten ein Auto vorbei brauste und keiner anhielt, nicht mal die Polizei, zapften wir von meiner Transalp zwei Liter Benzin ab und so konnte er noch die letzten 10km bis Port Hardy fahren.  Das Problem mit der Benzinpumpe muß in nächster Zeit gelöst werden, denn sonst verbleiben immer ca. 10 Liter Benzin im Tank, die unterhalb der Schwimmerkammer liegen. Eigentlich sollte Lutz mit seinem großvolumigen Tank, 42 Liter, eine Art Versorgungstankstelle für mich sein mit meinen mickrigen 24 Litern, aber bisher mußte ich ihm zweimal mit Benzin aushelfen.

In Port Hardy angekommen fuhren wir nach dem nötigen Tankstopp sofort zu einem Schweißer der in 2 Minuten meine Kistenhalterung schweißte und uns noch schnell zwei Bleche zuschnitt die wir für eine Kamerahalterung benötigten. Der sehr freundliche Schweißer wollte keinen Cent für seine Arbeit oder das Blech. Wie ca. 2 – 3 mal am Tag mußten wir erzählen woher, wohin, warum und was kostete das herbringen der Maschinen aus Germany. Das die Motorräder mit dem Flugzeug kamen und das wir nach Südamerika wollten, erstaunt die meisten ganz besonders und wünschen uns immer eine sichere Fahrt.( Safety Trip)

Angekommen  in Port Hardy am Campground brauchten wir erst einmal einen Refresh - Pflegetag.