Salento


29.12. Ein weiterer touristischer Magnet ist das kleine Örtchen Salento, das zwischen Armenia und Pereira liegt. Über unzählige wunderschöne Kurven schraube ich mich hinauf  zu dem kleinen Ort. Von einer ehemaligen Strafkolonie gegründet, ist der älteste Ort von dem Departamento Quindio, heute ein kleines Schmuckkästchen mit seinen farbenfroh  bemalten Häusern.  Seht die Bilder

Außerdem ist der kleine Ort berühmt für seine Restaurants die ausgezeichnete Trucha  zubereiten. Für dieses opulente Mahl bezahlte ich dann ca. 5 € incl. einem Cerveza Club Colombia. Trucha ist eine Forelle auf einem patacon (Kochbananenflaten) mit Salat.   Bild.

Danach fuhr ich dann wieder nach Sevilla zurück, wo schon Wolfgang mit seiner Freundin  Fabiola wartete, denn wir wollen uns mit Oscar heute noch eine Finca ansehen, die komplett aus Holz gebaut wurde. Die Finca liegt hoch über Sevilla, von ihr hat man einen schönen Ausblick auf das Tal des Rio Cauca.

Die Überquerung des Rio Cauca


30.12.  Bei herrlichem Motorradwetter machen Wolfgang und ich heute gemeinsam, auf meiner Transalp,  einen Motorrad – Ausflug. Ich hole Wolfgang in Bugalagrande ab und dann geht es auf einem unbefestigten Weg, dem man noch die Überschwemmungen der letzten Wochen deutlich ansieht, Richtung Westen zum Rio Cauca.

Hier gibt es eine Flußfähre die aufgrund des Hochwassers aber ziemlich schwer, über eine Sandsackbarriere, mit meiner schweren Maschine zu befahren ist. Aber mit Hilfe des Kapitäns, Wolfgang und viel Glück und HauRuck schaffe ich es ohne zu kippen.

Das einfache Floß kommt ohne jegliche Motorkraft auf die andere Seite des Flusses, es wird einfach etwas gegen die Strömung gestellt und dann gleitet das Floß an einem Seil hängend hinüber.  Dort sehe ich dann eine steile Böschung vor mir und einen steilen, schmalen, zum Fluß stark abfallenden Weg der hinauf zur Straße führt. Wenn ich hier etwas ins straucheln komme und kippe, liege ich im Fluß mit seiner starken Strömung an dieser Stelle. So bitten wir den Kapitän sein Floß doch etwas besser zu positionieren, damit ich von der Rampe einen besseren Anfahrtswinkel auf die Böschung habe, um überhaupt eine Chance zu haben, heil ans Ufer zu gelangen. Dies macht er dann auch und ich wage den waghalsigen Ritt hinauf auf die Böschung. Ich war echt froh als ich oben auf der Straße stand und hinab auf diese blöde Auffahrt sehen konnte.

 

Das Drogenkartell von La Union


Unsere Fahrt geht dann nach Norden in der Flußebene weiter bis Roldanillo und bis kurz vor La Union. Hier biegen wir links ab und es geht auf einer Teerstraße steil hinauf zu einem Hoteleingang.

Ein wunderschönes Hotel liegt auf einer Bergkuppe von wo wir einen tollen Ausblick auf die Tiefebene des Rio Cauca und dem Ort La Union haben.  Dieses Hotel war früher  die Prunkvilla des Drogenbarons  Ivan Urdinola. Hier wurden die großen Drogendeals besprochen, ausgehandelt und hier wurden auch die bestochenen Politiker und hochrangigen Militärs empfangen und mit Wein, Weib und Gesang feutal bewirtet. Man kann sich gut vorstellen wie sich das ganze hier abgespielt hat, zumal diese Szenerie genau zu den bekannten Drogenfilmen aus dem Fernsehen paßt.   

Das unten liegende Dorf gehörte zu dem Drogenclan der sogenannten „Gruppo Guajales“.  Ivan wurde jedoch geschnappt und eingesperrt. Seine schöne Frau jedoch verliebte sich in einen anderen und dem gehorchend, vergiftete sie ihren einsitzenden Gatten langsam, mit mitgebrachten Lebensmitteln. Das fand die Polizei jedoch heraus und so sitzt sie nun im Gefängniss. 

Diese Geschichte erzählte die Freundin von Wolfgang, die weitläufig mit dem Ivan Verwandt ist und auch gesehen haben will, wie Zimmer vollgestopft mit Kartons voll Dollars, gewesen sind.  

(ein blödes deutsch, oder?) was solls, hauptsache ihr habt was zum lesen, ich würde auch lieber zu hause sitzen und die blöden geschichten vom fritz lesen.

La Union


Auch ganz in der Nähe La Union hatte der Drogenbaron eine Villa mit pompöser Ausstattung und einem überdimensionalen Bett.

Was glaubt ihr wohl, wozu?     Hier wurden wir vom Hausmeister in allen Zimmern herumgeführt.  Diese Jungs wußten das Leben zu genießen, solange sie konnten, aber auch die Bevölkerung profitierte vom dem Reichtum, denn er ließ Schulen ausstatten und half auch Armen. Um so erstaunlicher ist es, daß heute dieses Netzwerk von Korruption fast ausgerottet ist.

Silvester  oder   Feliz Ano Nuevo


Heute am 31.12.2010 packe ich meine kompl. Sachen zusammen, denn es wird Silvester auf der Finca von Oscar gefeiert. Mein Motorrad fahre ich in die Garage von Oscar, dann besuchen wir erstmal Heiner, den Bruder von ihm, um sein neu erbautes Haus zu besichtigen. Von außen eher unscheinbar, entpuppt sich das in mehreren Ebenen gebaute Haus, innen als modernes und stilvoll eingerichtetes Haus, mit schöner Terasse und einen grandiosen Blick auf die Tiefebene des Rio Cauca. In diesem wunderbaren Haus lebt Heiner mit seiner Freundin Angel und deren beiden Kindern. Mit Grundstück soll dieses Haus ca. 55000 € gekostet haben. (unglaublich) Dann fahren wir alle gemeinsam zur Finca, verbringen einen lustigen Silvester-Abend mit Grillen, Salsa tanzen und Whisky trinken. Wolfgang fehlen am nächsten Tag ein paar Stunden, so feuchtfröhlich ging es zu.

Die nächsten Tage verleben wir auf dieser schönen Finca mit Schwimmen im herrlichen Pool, Tennis spielen, mit dem ATV durch die Bananenplantagen fahren, im Jakuzzi vergnügen, Musik hören und im Schatten  bei herrlichen Temperaturen zu relaxen. 

Was für ein hartes Leben man in diesem Land doch hat, kein Schnee, keine Kälte, kein nasskalter Regen und auch keine glatten Straßen. Wolfgang und ich sitzen hier am Pool und denken an euch zu Hause.

Nicht neidisch sein, ich muß diesen schönen Ort ja auch bald wieder verlassen.